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Geschichte von Joshofen

Erstmals schriftlich erwähnt ist der Ort Joshofen im Jahre 1197 in einer Schenkungsurkunde.
Der Fischfang war eine Einnahmequelle für die Bewohner, das Fischrecht wird schon 1007 in einer Urkunde erwähnt.

Der Ortsname erinnert an das lateinische Wort "Josiville" und würde auf römischen Ursprung hindeuten. Funde deuten auch auf keltischen Ursprung hin.

Bei der Kirche stand einst eine Burg und ein Hofgut. Ein Besitzwechsel musste hier öfters dokumentiert werden:
  • Im Jahre 1197 war ein Sibodo von Jageshouen (später Jagshofen genannt) der Inhaber.
  • 1214 ist ein Baltwin von Jageßhouin der Lehensnehmer der Pappenheimer.
  • 1303 besaßen die Herren von Straß den Hof auf dem Berg in Jagshofen neben der Kirche.
  • Im gleichen Jahr am 19.10.1303 verkauften die Straßer (Johann von Strazze mit Einwilligung seiner Gemahlin Adelheid) diesen Besitz für 65 Pf. Häller und 3 Pf. Pfennige an Probst Ulrich von Spalt mit allen Rechten und Pflichten. Lediglich die Hirtschaft, also das Hüten der Tiere, wurde nicht weiter gegeben. Der Probst gab diesen Besitz an die Domvikarpfründe in Eichstätt ab.
  • Die Judmanns (Hanns und Mechthilde Judmann zu Rohrenfels) waren die Nachfolger der Burg Joshofen, sie verkauften am 6.05.1366 zwei weitere Höfe an die Domvikarie für 532 Pf. Häller.
  • 1489 wurde mit Conrad Plank ein eigener Hofmarksrichter genannt.
  • 1504 wurde das Dorf von G. Wolf von Chamb und seiner Bande (ca. 400 Knechte und 100 Pferde) ausgeplündert.
  • 1514 war das Ende der Hofmark, der Sitz Joshofen wurde von Sebastian von Parsberg zu Luppurg an die Pfalzgrafen in Neuburg (Herzog Friedrich den Bormünder) und der Besitz wurde nicht mehr an Adelige ausgegeben.

Als Herzog Albert am 15. August 1504 Neuburg belagerte, empörten sich auf dem Berg zu Joshofen kaiserliche Soldaten wegen aussgehender Soldzahlungen.
Am 6. Februar 1568 kam Prinzessin Renata von Lothringen in Begleitung ihres Vetters Nikolaus, Herzog von Wademont, mit Frau und Tochter und vielköpfigem Gefolge in die Stadt Neuburg. Renata, die Braut Herzog Wilhelms V. in Bayern, wurde von Herzog Wolfgang bis Joshofen begleitet, wo sie von Herzog Ferdinand in Empfang genommen wurde.
 
Joshofen war schon immer geprägt von der Donau. Seit jeher gab es Hochwasser und Überflutungen. Der Fischfang diente den Bewohnern neben der Landwirtschaft als wichtige Einnahmequelle. Urkundlich sind Fischrechte im Jahr 1007 erwähnt.

Mit dem Wasser der Donau wurden bei Joshofen Mühlen betrieben. Bekannt ist der Antrag auf Erbauung einer Mühle im Jahr 1709 am Ortsausgang (heute auf Höhe des Sportheims), der auf eine führere Mühle verweist. 1713 wurde die Mühle durch Hochwasser stark beschädigt wurde. Vermutlich um 1860 dürfte der Mühlenbetrieb eingestellt worden sein.

In der weiteren Zeit entstanden vier größere Gehöfte (Wennerbauerhof (heute Franz Lunzner), Winbauerhof (heute bei Raab), Fischerbauerhof (heute alte Schule), Zacherbauernhof (heute Hans Daubmeier und Anton Koch)) und eine Postkutscherstelle (beim ehemaligen Wirt, Gasthaus Speth). Die Postkutscherstelle diente bis Ende des 19. Jahrhunderts als solche und wurde später als Dorftwirtschaft zusammen mit der größten Landwirtschaft betrieben. Die Poststelle kam ab Mitte des 20. Jahrhunderts zur Familie Forster (heute Peter Bauer), wo sie durch Walli Forster bis 1982 besetzt war. Durch Erbfolgen, Käufe und Verkäufe entstanden bis Mitte des 20. Jahrhunderts kleinere Gehöfte. Die meisten sind heute noch erkennbar und vorhanden.

Daneben bestanden in der Mitte des 20. Jahrhunderts mehrere kleinere Betriebe und Handwerker. So gab es eine Schreinerei Bayerle (heute Fahrmeier), einen Schmied Josef Bauch (heute Appel) ein Gummiwerk Götz (heute Kohl) und einen Lebensmittelladen Klingshirn (bis 1961 bei Daubmeier in der Donaustraße, danach im jetzigen Püscher-Anwesen).

Quellen

  • Franz Lunzner, Chronik Joshofen, 2007
  • Josef Heckl, Geschichten und Erinnerungen, 2010
  • Neuburger Rundschau, diverse Ausgaben
  • Wikipedia-Artikel über Joshofen