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Kirche "Heilig Kreuz" zu Joshofen

Kirche JoshofenDie Kirche mit dem benachbarten Friedhof steht frei auf einer Bergkuppe. Die Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz, benannt nach einer dort aufbewahrten Kreuzreliquie, war einst ein Wallfahrtsort und ist der Diözese Eichstätt zugeordnet. Ursprünglich war das Gotteshaus eine Kapelle, deren Baudatum unbekannt ist. Am 22. August 1365 fand eine Altarweihe „Zu Ehren des Heiligen Kreuzes und aller lieben Heiligen" durch Weihbischof Albert aus Eichstätt statt. Kirchturm und Ostteil des Gebäudes dürften noch aus dieser Zeit stammen. Ende des 17. Jahrhunderts fand eine Veränderung der Fenster, des Chorbogens und der Anbau der Sakristei statt.
Ein Gedenkstein an einen Pfarrer verrät, dass Joshofen bereits 1092 eine Pfarrei gewesen ist. Nach einem Pfarrvisitationsprotokoll gab es noch einen Grabstein über einen Pfarrer Thomas Kraus aus dem Jahre 1428.

1480 lag das Patronat bei den Benediktinerinnen in Neuburg. 1542 trat der Landesherr, Herzog Ottheinrich, zum protestantischen Glauben über, auch die Gemeinde wurde evangelisch und ein evangelischer Pfarrer eingesetzt. Nach 75 Jahren konvertierte Herzog Wolfgang Wilhelm zum katholischen Glauben und 1617 erfolgte eine Rekatholisierung des Herzogtums. Am 13. Oktober 1617 wurden die alten Reliquien, ein Kreuzpartikel sowie Reliquien des heiligen Pankratius und ein Zahn des heiligen Willibald wieder entdeckt. Am 21. Mai 1618 wurden die Reliquien in einer feierlichen Prozession wieder in die Kirche übertragen und durch den Bischof von Eichstätt geweiht. Alljährlich am Tag der Kreuzauffindung, dem 3. Mai, gab es bis Anfang des 18. Jahrhunderts eine Prozession von Neuburg nach Joshofen.

1855 wurde das Kirchengebäude um fünf Meter nach Westen verlängert und die Sakristei vergrößert. Im Jahre 1926 wurde der Innenraum renoviert und erhielt dabei eine neue Bemalung. Kirche JoshofenAlle Altaraufbauten, Kanzel, Beichtstuhl, Kreuzwegrahmen und Orgelvorderseite wurden neu marmoriert und vergoldet. Die beiden Deckenfresken stammen aus dieser Renovierung. Zwei neu gefasste Statuen, der heilige Franz Xaver und der heilige Johannes Nepomuk wurden am Altar aufgestellt. Die Restaurierung lag in den Händen des Günzburger Malers Kronenwitter.

Aus der Kirche wurden mehrere Male Kunstgegenstände gestohlen, so eine kleine Monstranz mit dem Heilig-Kreuz-Partikel im Jahre 1925, und nach dem Zweiten Weltkrieg barocke Kerzenleuchter, Engel, Statuen und Heiligenfiguren. Seitdem sind die Gegenstände verschwunden und mussten ersetzt werden. Die Fenster wurden vergittert und die Außentüren mit stabilen Schlössern versehen.
 

Pfarrer

Die Pfarrgemeinde gehört inzwischen zur Pfarreiengemeinschaft Bergheim (Bergheim, Joshofen und Unterstall).Pfarrer Dr. Konrad Willi
Zum 1. September 2010 ließ sich der bis dahin aktive Pfarrer Andreas Kiermaier in Ruhestand versetzen, der bis zu seinem Tod im Jahr 2002 von Prälat Michael Seitz unterstützt wurde.
Von 2010 bis war Pfarrer Michael Sauer (geb. 1979 in Salzkotten) als Seelsorger in den drei Pfarreien tätig.
Seit 1. September 2020 ist Dr. Konrad Willi als Pfarrer für unsere Pfarreien.

Kontakt:
Katholisches Pfarramt Bergheim
St.-Mauritius-Weg 1
86673 Bergheim
Telefon: 08431-9711

Zu den vorher tätigen Seelsorgern.
 

Architektur und Innenausstattung

AltarDie Kirche ist ein schlichter, hell verputzer Saal mit Satteldach und einem ungegliederten, ebenfalls mit einem Satteldach gedeckten Glockenturm. Im Innern hat der Raum eine barocke Spiegeldecke und ein Deckengemälde mit einer Darstellung des Heiligen Geistes. In der runden Apsis sind noch Reste eines gotischen Rippengewölbes erhalten. Ausgestattet ist der Raum mit einem prunkvollen barocken Hauptaltar, dem Kreuzaltar, der in der Form einer Serliana gestaltet ist. Der Kruzifixus im Mittelfeld wird flankiert von farbig gefassten Skulpturen der Madonna und des Hl. Johannes. In der darunterliegenden Zone mit dem vergoldeten Tabernakel stehen die Figuren der Heiligen Nepomuk und Willibald. Zwei weitere barocke Altäre mit großen Altarbildern und eine barocke Kanzel mit Schalldeckel ergänzen die Innenausattung.
 

Die Glocken

Glocke gespendet von Prälat Michael SeitzWährend des Ersten Weltkriegs wurde eine der beiden Glocken eingeschmolzen. Wenige Jahre nach Kriegsende wurde das Geläute mit drei neuen Glocken ergänzt. 1942 mussten zwei Glocken als Kriegstribut abgegeben werden. 1951 wurde das Geläut mit Hilfe von Spenden aus der Gemeinde wieder vervollständigt. 1993 stiftete der Prälat und Wehrbereichsdekan a.D. Michael Seitz eine 200 kg schwere Glocke, ein Werk aus der Gießerei Metz aus Karlsruhe. Die Glocke ist dem Erzengel Michael geweiht.
 

Die Orgel

Am 2. August 1987, zum 40-jährigen Priesterjubiläum von Prälat Michael Seitz, ertönte eine neue Orgel ihre Stimme. Das Instrument wurde 1986 von WRK Orgelbau gefertigt und besitzt zwei Manuale mit 8 Registern.

Disposition:
I: Hohlflöte 8', Principal 4', Mixtur 2x / Vorabzug
II: Gedeckt 8', Rohrflöte 4', Flachflöte 2', Quinte 1 1/3'
Ped: Subbass 16'

Seit kurzem wird das Instrument von Orgelbaumeister Franz Schreier (Thierhaupten) gepflegt.
 

Quellen

  • Franz Lunzner, Chronik Joshofen, 2007
  • mündliche Überlieferungen
  • Wikipedia-Artikel über Joshofen