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Projekt "Donaudüker"abgeschlossen

Jürgen Kolbinger von den Stadtwerken Neuburg fasste das Großprojekt "Donaudüker" mit nur wenigen Worten zusammen: "Es ist angenehm, wenn Anwohner kooperieren", sagte er kürzlich bei der offiziellen Fertigstellung der Baustelle. Freilich, mit der großen Rohrleitung, die nun unterhalb der Donau verläuft, habe Joshofen viele Vorteile durch den Direktanschluss nach Neuburg bekommen. "Aber die Joshofener haben deshalb vielleicht auch sehr gelitten", meinte Kolbinger. Deshalb sei es nur rechtens, wenn sich die Stadtwerke und die Stadtverwaltung mit einem kleinen Fest für die Anwohner bedanken. Das taten sie auch.

Im Zuge dieser Feier, die als Abschluss des Düker-Projekts galt, blickten die Planer und Macher noch einmal zurück und erklärten, warum eine Leitung unterhalb der Donau eingebracht wurde. Entstanden war die Idee schon vor einigen Jahren aus einer Bürgerversammlung im Stadtteil. Schon mehrere Male waren Gelder im Haushalt der Stadtwerke eingestellt, doch im vergangenen Jahr hatte es erst geklappt, das Projekt zu realisieren.

Die Baustelle, so erklärte Jürgen Kolbinger, war eine internationale: Der Bohrkopf, mit dem der erste Tunnel unter der Donau gegraben wurde, kam aus England, die Computer-Software aus den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bohrmeister war Holländer. "Es war eine schwierige Aufgabe. So einen Düker bohrt man nicht einfach so, dazu gehört jahrelange Erfahrung", betonte Kolbinger. Drei Tage hatte die sogenannte Pilotbohrung gedauert. So lange brauchte der Bohrkopf, bis er sich in Joshofen in die Erde gegraben, in 15 Grad Winkel unter die Donau - an der tiefsten Stelle sind es 22 Meter unter der Flusssohle - und am anderen Ufer, in der Nördlichen Grünauer Straße, wieder ans Tageslicht kam. Es folgte ein weiterer Bohrgang mit Gerätschaften, die den Tunnel vergrößerten und ihn mit Beton stabilisierten.

Am meisten zu sehen für die Joshofener gab es ab 23. November, als das Schutzrohr, in dem später Strom-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen untergebracht waren, angeliefert wurden. In 39-Meter-Elementen wurde die Leitung entlang der Donaustraße ausgelegt und die Einzelteile miteinander verschweißt. Fertigstellung des Dükers war am 7. März. Er ist insgesamt 457 Meter lang und hat 840.000 Euro gekostet. Joshofen ist damit unterirdisch an das Neuburger Stromnetz angeschlossen, die Freileitung, die von Norden in den Stadtteil kommt, soll noch dieses Jahr abgebaut werden. In zwei Jahren, wenn der Vertrag mit der Heinberggruppe ausläuft, dann soll Joshofen auch Neuburger Trinkwasser bekommen.

Rohr zur Verlegung im Donaudüker
Von Ende November bis Anfang März lag das
Schutzrohr entlang der Donaustraße im Stadtteil Joshofen.
Jetzt ruht es viele Meter unterhalb der Donau und beherbergt
Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen.


Quelle: Neuburger Rundschau / Sebastian Hofmann


Veröffentlicht
08:18:00 01.08.2012
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