Startseite > Aktuelles > Nachrichten > Bericht zur Bürgerversammlung

Bericht zur Bürgerversammlung

Der Bürgerversammlung im Sportheim folgten rund 110 Interessierte. Eröffnet wurde das Treffen von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling mit der Wahl des Ortssprechers. Neben Borgsmüller wurde auch Edi Luzner als Kandidat vorgeschlagen. „Ich bin mehrmals gefragt worden, aber ein Alfons Borgsmüller soll nicht abgewählt werden“, so Lunzner zu seiner Absage.
Borgsmüller erklärte: „Mit Blick auf die vielen aktuellen Themen habe ich mich auf Drängen von mehreren Joshofenern noch mal zur Wahl gestellt“. Der 77-Jährige amtierte bereits von 1984 sechs Jahre lang als Ortssprecher, dann war Fritz Jakobfalvy 18 Jahre als Stadtrat von Joshofen der politische Vertreter und seit sechs Jahren ist Borgsmüller wieder im Amt.
 


Zu den aktuellen Herausforderungen zählt er die Dorferneuerung: „Das geht jetzt so richtig los, wir werden am 4. Juni eine Prioritätenliste erstellen.“ Im privaten Bereich läuft bereits die Umgestaltung eines alten Bauernhofs und öffentlich soll die Dorfeinfahrt nach Joshofen verändert werden. Zum Fernwärmeprojekt hat sich ein Gremium um Borgsmüller eine Holzgasanlage nahe Bamberg angeschaut und bei der Versammlung stellte Vorstandsvorsitzender Peter Mießl die Bürger-Energie-Genossenschaft Neuburg-Schrobenhausen vor.

Gute Nachrichten hatte der Oberbürgermeister zum Baugebiet Nussschütt. Dazu stellte Baudirektor Dieter Reichstein einen Entwurfsplan mit 22 Bauparzellen vor. Jetzt müssen noch die Grundstückseigentümer einverstanden sein. Rechtsrat Ralf Rick erklärte, dass nach dem derzeitigen Stand kein Anschluss Joshofens ans schnelle Internet möglich sei, sondern erst nach einer Nachbesserung beim Förderprogramm. Diese soll im Juni stattfinden.

Zum Thema Ostumgehung mit zweiter Donaubrücke erklärte Bernhard Gmehling, dass es sich dabei um ein von der Regierung durchgeführtes und gefördertes Großprojekt handle, denn die Stadt selbst könnte solch eine Finanzierung niemals stemmen.
Weiter erinnerte der OB daran, dass über das Projekt bereits im Jahre 2000 im Stadtrat abgestimmt worden war und Planungen gemacht wurden. Nun sollen die Neuburger am 25. Mai abstimmen. Die Joshofener und auch Gäste aus benachbarten Stadtteilen bezweifeln die Notwendigkeit und auch den Standort durch die Donauauen. Nach Aussage von Dieter Reichstein sei die Brücke nach derzeitigem Stand rund 300 Meter von den ersten Wohnhäusern weg.

„Dann schlafen wir alle nicht mehr“, misstraut Renate Hartmann mit einem Deut auf den zu befürchtenden Verkehrslärm. Der Naturliebhaberin und Walkerin blutet auch das Herz, wenn sie an die Zerstörung der Natur denke. Nicht nur Fritz Jakobfalvy befürchtet beim Blick auf eine Projektskizze, die eine Brücke mit weit über 500 Metern Länge, 16 Brückenpfeilern und einem gewaltigen Höhenniveau vorsieht, ein sehr wuchtiges Bauwerk. Guido Weidner befürchtet mit dem Bau die Zerstörung eines einmaligen Orts der Ruhe und Erholung. Er betonte, dass mit der zweiten Brücke aus dem bisherigen Traumpfad entlang der Donau ein Albtraumpfad werden könnte. Benno Heindl bangt, dass der Stadtteil Heinrichsheim, aus dem er stammt, mit der Osttangente von der Stadt abgeschnitten werden könnte.
Alfred Koch bezweifelt die Dringlichkeit, denn der Umgehungsverkehr führt für ihn über die Zeller Kreuzung und von hier über die Gabel nach Ingolstadt. Edi Lunzner zeigte auf Planungen von 1983, wobei die Umgehung ursprünglich in die Grünauer Straße mündet und er prangerte das innerstädtische Verkehrskonzept als veraltet an.
 


Stadtrat Horst Winter verdeutlichte, dass mit einer zweiten Donaubrücke laut Verkehrsgutachten der Knotenpunkt Elisenbrücke mit bis zu 24.000 Autos nur um etwa 3.000 Autos entlastet werde. Es gab weitere Bedenken, beispielsweise darüber, dass es Staus an der Donaubrücke nur zu Stoßzeiten und zu den Schultagen gibt.
Auch der künftige Trassenverlauf der B16, dessen Grundausrichtung noch nicht bekannt ist, soll beachtet werden. Alternativen von Guido Weidner, wie eine zweite Brücke an der Hertleinkurve, die aber als städtisches Projekt auch von der Stadt finanziert werden müsse, konnte den OB nicht überzeugen. „Bei dem Entscheid handelt es sich nur um die Osttangente mit zweiter Donaubrücke und mit dem Freistaat als Baulastträger“.


Quelle: Neuburger Rundschau / Xaver Habermeier

 

...
„Wir wollen keine Europabrücke" - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Wir-wollen-keine-Europabruecke-id29836076.html


Veröffentlicht
14:33:00 14.05.2014
Print Drucken